Infos zu Gold

Wie viel Gold haben die Staaten dieser Erde? (Stand 2010er Jahre)

Edelmetalle wie Gold und Silber gehören schon seit Jahrtausenden zu den wichtigsten Rücklagen von Staaten und Reichen. Werke aus Gold zeugten von Macht und viel Gold im Umlauf zeugte von einer florienden Wirtschaft.

Seit wir Geldscheine anstatt Gold- oder Silbermünzen verwenden, ist die alltägliche Bedeutung von Gold für das Staatswesen in Vergessenheit geraten. Trotzdem lagern die Regierungen dieser Welt immer noch viel Gold aus verschiedenen Gründen. Doch bevor wir zu den Gründen kommen, wollen wir eine kurze Übersicht zu den Goldmengen in die wichtigsten Staaten liefern. Die Schätzungen beziehen sich auf das Jahr 2018.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156673/umfrage/laender-mit-den-groessten-goldreserven/

Warum lagern Staaten bzw. ihre Nationalbanken Goldreserven?

Wer ganz sarkastisch ist, kkönnte sagen, sie tun es einfach nur aus einer Gewohnheit heraus. Früher stellten nämlich Geldscheine nichts anderes dar als Gutscheine für eine gewisse Menge Gold. Theoretisch hätte jeder mit einem Geldschein zur Nationalbank gehen können und diesen in Gold umtauschen. Praktisch hat das zwar nicht immer so funktioniert, aber das wäre eine längere Erläuterung.

Doch seit dem Ende des Bretton-Woods-Systems in den 70iger Jahren des vorherigen Jahrhunderts gilt diese Goldbindung der Währungen nicht mehr. Deshalb scheint es auf den ersten Blick fast unnötig für die Staaten, Goldreserven zu bunkern. Bei genauerem Hinsehen, gibt es aber trotzdem noch zahlreiche Argumente:

Gold sichert die Kaufkraft gegen Inflation

Im durchschnittlichen Bewusstsein herrscht die Meinung vor, dass die Infaltion von Nationalbanken oder den Staaten gemacht wird. In Wahrheit sichern auch die Staaten sich mit Gold gegen Inflation ab. Schließlich will gerade in der Krise der Staat auch Käufe tätigen können.

Mythisches Gold in Fort Knox

Während Geld die praktischste Lösung für unseren Wirtschaftskreislauf war und ist, ist Gold auch heute noch Teil von Legenden. Fort Knox ist solch ein Beispiel der ewigen Mythen-Schöpfungsgeschichte von Gold. Seit 1937 lagert die USA einen Großteil ihrer Goldbestände im Hochsicherheitstrakt Fort Knox, der rund um die Uhr überwacht wird. Gleich in der Nähe liegt ein Militärstützpunkt, an dem 10.000 Soldaten stationiert sind. Eine 20 Tonnen schwere Tür schützt angeblich das begehrte Gut gegen Diebe. Wie viele Goldbarren tatsächlich in Fort Knox lagern, das scheint niemand so genau zu wissen. Der republikanische Abgeordnete Ron Paul stellte 2011 eine Anfrage auf Überprüfung der gelagerten Goldbarren, doch sie wurde aus Kostengründen abgelehnt. 400 Menschen müssten sechs Monate lang Goldbarren zählen und auf den Goldgehalt testen – insgesamt würde die Aktion 15 Millionen Dollar kosten.

Mythos: Niemand weiß, wie viel Gold die USA besitzt

Es gibt Verschwörungstheorien, die besagen, dass Fort Knox längst leer sei und die Goldbarren von der amerikanischen Regierung längst in Geld umgewandelt worden seien. Daran glauben zwar nur eingefleischte Verschwörungstheoretiker, doch möglich wäre, dass der Goldgehalt der Barren längst nicht so hoch sei, wie von den USA behauptet. Niemand weiß, wie viel Gold die USA tatsächlich horten, klar ist, dass sie weit mehr besitzen als die Euro-Staaten. Allerdings gibt es ungefähre Schätzungen, wie viel die einzelnen Nationalbanken der Welt an Gold lagern:

China kauft immer mehr Goldbarren – Deutschland hat auch viel

Die USA sind also noch immer das Land mit den meisten Goldreserven, doch rechnet man das Gold pro Kopf auf, haben die Deutschen die Nase vorne. Die Bundesbank hält etwa 1,3 Unzen pro Bundesbürger bereit. Lange Zeit galt außerhalb Europas und den USA Indien als größter Goldkonsument – auch wegen der indischen Tradition, Gold in allen Formen als Hochzeitsbeigabe zu schenken. Derzeit schickt sich nun allerdings China an, Indien abzulösen – der asiatische Riese stockt seine Goldreserven stetig auf und konzentriert sich auf den Kauf von Gold.

Das Gold und der Euro

Es war kein Zufall, dass gerade inmitten der Euro-Krise der Goldpreis enorm anstieg. Die Angst vor Inflation und das Auseinanderbrechen des Euro haben den Preis beflügelt und zahlreiche Anleger zum Kauf von Gold veranlasst. Inzwischen haben sich die Emotionen wieder etwas beruhigt, doch der sogenannte „Worst-Case-Fall“ – also ein unorganisierter Zusammenbruch des Währungssystems – hätte bedeuten können, dass Gold das Papiergeld ersetzt hätte oder die Geldscheine wieder an Gold gekoppelt worden wären. In diesem Fall hätten alle Staaten mit hohen Goldreserven einen Joker in der Hand – bzw. im Schließfach. Dies trifft auf die meisten Euro-Staaten zu.

So ist das Gold aufgeteilt

Die gesamten Goldbarren der Zentralbanken machen 17% des überirdischen Goldvorrates aus. Wo ist der Rest?
-51 % sind in Schmuck und Wertgegenständen verarbeitet
-18 % als Investment gebunden
-12 % des weltweiten überirdischen Goldvorrates ist in Technologie verbaut
-2 % sind nicht genau zuzuordnen
Die 18% „Investment“ teilen sich wiederum in unterschiedliche Goldreserven wie Goldbarren und Goldmünzen sowie Sammlergold, in goldbezogene Wertpapiere und in Goldminenunternehmen (z.B. Minenaktien).

Goldreserven unter der Erde

Unter der Erde liegen noch schätzungsweise 50.000 Tonnen Gold, das Fördermaximum wird wahrscheinlich um 2030 erreicht werden. Der Kauf von Gold ist also derzeit durchaus noch zu empfehlen. In den kommenden Jahrzehnten wird die Ressource allerdings knapper – und damit auch teurer und wertvoller. Die größten Goldvorkommen liegen Schätzungen zufolge noch in:
-Australien (7.300 Tonnen)
-Südafrika (6.000 Tonnen)
-Russland (5.000 Tonnen)
-Chile (3.400 Tonnen)
-Indonesien (3.000 Tonnen)
-Brasilien (2.400 Tonnen)
-Peru (2.000 Tonnen)