Infos zu Gold

Goldreserven und Goldförderung weltweit

Weltweit sind etwa 19.500 Goldfundorte bekannt – rund 0,004 pm der kontinentalen Erdkruste bestehen aus Gold. Gold kommt in den primären Rohstoffvorkommen als goldhaltiges Erz, in den sekundären Vorkommen als gediegenes Metall vor. Der größte Teil des Goldes, rund 40 Prozent der weltweit geförderten Menge, kommt aus Südafrika, Russland, USA und Australien. Im Jahr 2010 betrug die Goldfördermenge rund 2.500 Tonnen. Die noch förderfähigen Reserven werden vom United States Geological Survey auf ca. 51.000 Tonnen geschätzt. Jedoch muss in immer tiefere Schichten gebohrt werden und damit steigen auch die Förderkosten.

Witwatersrand und Grasberg-Mine: Die größten Goldfelder der Welt

Das Witwatersrand-Goldfeld in Südafrika ist eines der bedeutendsten bekannten und größten Goldfelder der Erde – bis heute wurden 40.000 Tonnen Gold aus dieser Lagerstätte geliefert. Dort bohren sich auch die tiefsten Bergwerke in das Gestein – fast vier Kilometer in das Erdinnere. Es wird vermutet, dass noch mehrere 10.000 Tonnen gefördert werden können. Die Lagerstätte gehört zu den primären Goldvorkommen, neben diesem Typ existieren noch mesothermale und ephitermale Goldlagerstätten, Lagerstätten in karbonatischem Gestein oder in felsischen Magmaniten. Zudem werden Goldfelder noch in porpyhrische Cu-Au-Lagerstätten und in VHMS/SHMS-Lagerstätten unterschieden. Unter den sekundären Lagerstätten werden vor allem Spuren von Gold in europäischen Flüssen verstanden.
Auch die Grasberg-Mine in Indonesien zählt zu den drei größten Goldminen der Welt – sie liegt in West-Papua, Indonesien im Pazifischen Feuerring. Die Mine geriet immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik, da der Kupfer- und Goldabbau eine ernste und irreversible Umweltverschmutzung zur Folge hat.

Goldvorkommen in Europa

12 Staaten der Erde decken etwa 66 Prozent der weltweiten Goldförderung ab: Südafrika, die USA, Australien, Russland, Peru, China, Kanada, Usbekistan, Indonesien, Ghana, Papa-Neuguinea und Mali.
Europa kann hingegen kaum auf Goldreserven zugreifen – im internationalen Vergleich ist die Goldförderung in Europa völlig unbedeutend. Derzeit werden Vorkommen in Schweden und in Bulgarien erkundet. Roșia Montană wäre Europas größte Goldmine geworden – jedoch ruht das Projekt in Siebenbürgen, Rumänien derzeit aufgrund ökologischer Bedenken. Auch in Österreich und Deutschland gibt es Goldvorkommen, die Ausbeutung ruht allerdings.

Die Goldförderung – So wird aus Erz Gold

Gold kommt als goldhaltiges Gestein und in sekundären Vorkommen als gediegenes Metall vor. Gold wird mechanisch gewonnen, also einfach aus dem umgebenden Gestein gelöst. Sichtbares Freigold, wie beispielsweise Nuggets, ist sehr selten, meist ist das Gold im Gestein fein verteilt und kann somit nicht einfach „gesammelt“ werden. Heute werden meist verschiedene Verfahren miteinander kombiniert, um das Gold zu lösen: Ein Abbau lohnt sich gar dann, wenn das Erz nur ein Gramm Gold pro Tonne enthält. Zudem fällt Gold auch als „Nebenprodukt“ vom Abbau anderer Metalle, beispielsweise Eisen oder Kupfer ab. Gold kommt auch in Flüssen vor – dabei übernehmen heute teilmechanisierte Maschinen die Goldwäsche, die direkt am Fluss ausgeführt wird.
Die Amalgamverbindung zwischen Gold und Quecksilber kann ebenfalls für den Goldabbau genutzt werden: Dabei werden goldhaltige Schlämme mit Quecksilber vermischt – Gold und Quecksilber bilden daraufhin eine flüssige Legierung mit silberner Farbe: Das Amalgam. Dieses sammelt sich auf dem Grund des Gefäßes und kann dann leicht von den Schlacken abgetrennt werden. Ist dies geschehen, wird die Legierung erhitzt: Das Quecksilber verdampft und zurück bleibt das Rohgold.
Weitere Verfahren zur Goldgewinnung: Die Cyanidlaugung, das Anodenschlammverfahren oder die Wiedergewinnung aus Abfällen.

Umweltauswirkungen

Das hochgiftige Quecksilber wird also bei der Goldgewinnung freigesetzt und verunreinigt somit Flussläufe und Waldgebiete. Umweltstandards werden in den Goldfeldern der Welt oft nicht eingehalten – deshalb folgen oft Konflikte mit der einheimischen Bevölkerung. Im Jahr 2011 wurde allerdings das erste Fair-Trade-Siegel für Gold verliehen, an die Goldbarren aus der kolumbianischen Mine Oro Verde.

Goldförderung bisher

Bis heute förderten Menschen schätzungsweise 155.000 Tonnen Gold. Rund 20 Prozent des weltweiten Bestandes gehören den Zentralbanken und internationalen Währungs-Organisationen wie beispielweise den USA, Deutschland, dem Internationalen Währungsfond und Frankreich. Rund 51 Prozent der Goldmenge sind in Schmuck verarbeitet, 12 Prozent sind Kunstgegenstände und 16 Prozent des weltweiten Goldes sind in Form von Barren und Münzen in privatem Besitz von Investoren.

Kosten der Goldförderung

Mit dem Goldpreis stiegen auch die durchschnittlichen Kosten der Goldförderung an: Lag der durchschnittliche Goldpreis pro Feinunze in US-Dollar im Jahr 2005 noch bei 164 Dollar und die durchschnittlichen Kosten der Goldförderung pro Unze bei 280 Dollar (insgesamt kostete die Unze also 444 US-Dollar), waren es im Jahr 2010 566 US-Dollar Förderungskosten pro Feinunze und 611 US-Dollar durchschnittlicher Goldpreis pro Feinunze. Der Goldpreis steigt also – die Förderungskosten aber auch. Denn ist der Goldpreis hoch, dann wird auch dort gefördert, wo das Gestein nur über eine schwache Mineralisierung verfügt – da es sich trotzdem rentiert. Pro Unze Gold muss dann mehr Erde bewegt werden und die Kosten pro Unze steigen an. Zudem gehen Minen mit hohem und leicht förderbarem Gehalt stetig zurück.

Die bedeutendsten Goldproduzenten

Das weltweit größte Goldunternehmen – gemessen an der jährlichen Fördermenge – ist die Barrich Gold Corporation, die an der kanadischen Börse notiert ist. Die größten Minen des Unternehmens sind Gold Strike und Cortez in den USA und Valedero in Argentinien. Der Firmensitz liegt in Toronto, insgesamt gehören 26 Goldminen zum Unternehmen.
Newmont Mining, das amerikanische Bergbauunternehmen mit Sitz in Denver, Colorado, ist das zweitgrößte der Welt. Jährlich fördert Newmont Mining etwa 7,5 Millionen Unzen zu Tage, also etwa 230.000 Kilogramm Gold. Das Unternehmen hält Reserven von etwa 90 Millionen Unzen. Der größte Teil des Goldes kommt aus Nord- und Südamerika sowie aus Australien.
Als drittgrößter Goldförderer gilt die Firma Anglo Gold Ashanti in Südafrika mit Sitz in Johannesburg. In der Mponeg-Mine ist das Unternehmen bis zu einer Tiefe von 3.770 Meter in das Gestein vorgedrungen – damit hält die Firma den Tiefen-Minen-Weltrekord. Weitere große Goldminen betreibt Anglo Gold in Australien.