Infos zu Gold

Goldprognose 2017 – Szenarien für die Kursentwicklung

Die Wahlprognosen lagen 2016 oft weit daneben. Wir versuchen es mit unserer Goldprognose 2017 etwas genauer zu treffen. Mit absoluter Sicherheit kann zwar kein Analyst oder Experte in die Zukunft schauen, aber wir können einige Szenarien entwickeln, die für das kommende Jahr doch absehbare Auswirkungen auf den Goldpreis hätten. Abschließend führen wir noch einige Expertenmeinungen zusammen, denn aus dem Durchschnitt dieser Einschätzungen ergibt sich oft ein sehr realistischer Jahresendkurs für Gold 2017.

Der Faktor Trump bezüglich der Prognose 2017

Direkt nach der Wahl von Donald J. Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika geriet der Goldkurs sogar leicht unter Druck. Doch dies war nicht die allergrößte Überraschung. Erstens wurde Trump nicht direkt angelobt und zweitens ließen einige seiner Versprechen den Dow Jones in die Höhe schießen. Aber wie wir bereits angekündigt haben, sollte sich der Goldpreis erhöhen, wenn die Angelobung näher rückt. Genau diese Entwicklung sehen wir nun drei Tage vor dem geschichtsträchtigen Event.

Dazu sollte nicht unwesentlich seine erste Pressekonferenz als President-Elect beigetragen haben. Durch seinen brutalen Umgang mit den Medien und seine Scheinaktion, den eigenen Söhnen die Firma zu übertragen, verunsicherte er die Finanzmärkte. Experten wissen natürlich, dass die gezeigten Papierberge nur von dem Fakt ablenken sollten, dass es sich dabei um alles andere als einen Blind Trust handelt.

Zahlreiche Ankündigungen von Trump lassen auf einen steigenden Goldpreis schließen:

Es sprechen aber auch Gründe für einen sinkenden Goldkurs:

Es stellt sich jedoch die Frage, inwiefern Trump all das umsetzen kann und wie schnell dies geht, denn viele seiner Vorhaben widersprechen republikanischen Werten und die Stützung seiner Partei braucht er in vielen Fällen durchaus – selbst wenn der kommende Präsident einen gegenteiligen Eindruck erwecken will. Außerdem sind bei Donald viel Show und wenig Substanz. Deshalb könnte Trump den Goldpreis erst im zweiten Halbjahr 2017 oder erst 2018 wirklich maßgeblich beeinflussen. Doch generell stellt der neue Präsident eher die Weichen für leicht steigendes Gold. Doch nur wegen Trump sehen wir als Prognose erst einmal nur einen Jahresendkurs von 1.300 bis 1.400 US-Dollar pro Feinunze.

Hinweis: Extreme Aktionen in der Außenpolitik hätten natürlich sofortige Folgen für den Goldpreis.

Europäische Politik und der Goldkurs

Viel direktere Auswirkungen auf den Goldpreis dürften die politischen Entwicklungen in Europa haben. Heute am 17. Januar zeichnet sich bereits ab, dass morgen Theresa May einen sehr harten Austritt aus der EU anstreben wird. Der Zugang zum Binnenmarkt wird großteils aufgegeben. Bis danach neue Handelsabkommen entstehen, könnte es Jahre dauern. Obwohl diese Aussage nur so vor Selbstvertrauen strotzt, könnte sie viele Briten stark verunsichern. Wie viele Firmen werden von der Insel und vor allem von der City abwandern? Wie lange wird der Austritt genau brauchen? Experten rechnen mit mindestens zwei Jahren. Den kleinen Hopser nach oben sehen wir heute schon. Dieser könnte über die Zeit noch größer ausfallen.

Hinweis: Die Supreme Court Entscheidung zur parlamentarischen Zustimmung zum #brexit steht noch aus.

Die Umfragen zur Wahl in Frankreich im April sehen derzeit noch sehr unbestimmt aus. Bisher lag immer der konservative Kandidat Fillon vorne. Nun tauchen aber auch schon Umfragen auf, in denen Le Pen die Nase vorne hat. Es muss zwar bedacht werden, dass es sich im April erst um den ersten Wahlgang handelt. Wenn nach der Stichwahl am 7. Mai jedoch wirklich Le Pen die Nase im terrorgebeutelten Frankreich vorne hat, dann dürfte der Goldkurs beginnen neue Rekordhochs zu jagen, denn die EU würde damit mit einem Bein bereits im Grabe stehen.

Sehr wichtig dürfte auch die Wahl in Deutschland werden. Merkel wird es nochmals versuchen. Aber sie tritt bei dieser Wahl nicht nur gegen die SPD an, sondern praktisch gegen die ganze Welt, wenn wir uns ansehen, wie sie umzingelt ist. Die Briten und Trump schimpfen gegen sie. Russland will diese Säule der europäischen Stabilität nicht nur mit der Propaganda von Russia Today zum Einsturz bringen und Erdogan ist wohl auch nicht ihr bester Freund. Sollte die Bundeskanzlerin diesen Kampf verlieren und Le Pen gewinnen, könnte sich der Goldpreis 2017 gegen Jahresende auf die 1.600 US-Dollar und darüber hinaus bewegen. Es darf aber nicht nur schwarz gemalt werden.

Hinweis: Sehr vereinzelt warnen Finanzanalysten sogar vor einer Blasenbildung des Goldkurses, weil so viele von politischer Schwarzmalerei ausgehen. Dies kann erwogen werden, aber das Edelmetall Gold ist dafür nur begrenzt anfällig.

Amazon.de Widgets

Die wirtschaftlichen Prognosen zum Goldpreis 2017

In praktisch jeder Goldprognose ist derzeit von Politik die Rede. Wirtschaftliche Faktoren besitzen aber durchaus auch ihren Einfluss. In dieser Hinsicht weist der Goldtrend eher nach unten. Die EZB ging im Dezember von keiner wesentlich höheren Inflation im Euroraum bis Ende 2017 aus. Das Anleihenankaufprogramm (APP) wurde sogar bis Dezember 2017 verlängert. Gleichzeitig soll die Konjunktur jedoch ein wenig anziehen und für die EU wird ein Wert von 1,8 Prozent vorausgesagt. Dabei handelt es sich für Europa um ein durchaus ansehnliches BIP-Wachstum.

Die Parallelen zwischen Trump und Reagan haben wir schon angedeutet und werden auch bei ganz anderen Analysen immer wieder angesprochen. Wenn diese Ähnlichkeiten zutreffen, wie bereits durch den jüngsten Höhenflug des Dow Jones stark angedeutet wurde, dann dürfte es der amerikanischen Wirtschaft auch erst einmal besser gehen. Die wirtschaftliche Situation könnte den Goldpreis am Ende des Jahres 2017 wieder unter 1.100 drücken.

Aber auch einige wirtschaftliche Indikatoren stehen für einen steigenden Goldkurs. Niedrigere Steuern für Reiche lassen mehr Geld in die Taschen der Schmucknachfrager fließen. Außerdem dürfte eines der Länder mit der größten Goldnachfrage der Welt, nämlich Indien, den bisherigen Wachstumschampion China in Sachen Wirtschaftsleistung in diesem Jahr endgültig überholen. Das könnte die Goldnachfrage erheblich stützen. Doch der Nachfrageeffekt kann den Goldpreis nur bedingt stützen. Denn sobald dieser steigt, wird es rentabel, auch schwer zu fördernde, teure Goldreserven anzugraben bzw. zu nutzen. Dadurch erhöht sich auch das Angebot wieder relativ schnell. Doch welche Goldprognosen 2017 geben die wichtigsten Banken ab?

Die Goldprognose 2017 der Finanzexperten

Finanzexperte Goldpreis Ende 2017 pro Feinunze
Credit Suisse 1.338 USD
Citi Research 1.180 USD
ABN Amro 1.150 USD
UBS 1.350 USD
Durchschnitt 1.254,50 USD

Quellen:

Precious Metals Watch – Downward revision gold forecast


http://www.businessinsider.de/buy-gold-ubs-says-2016-10?r=US&IR=T