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Goldpreis Trend 2016 – Wie endet das Jahr?

Der Goldpreis kann schon jetzt auf ein turbulentes Jahr zurück blicken. Zu Beginn prophezeiten die meisten Experten einen eher stagnierenden Kurs bis hin zu einem leichten Absinken. Die Minderheit der Analysten erwarteten einen Jahresendkurs von 1300 pro Feinunze. Doch dann kam das #brexit Votum für einen EU Austritt Großbritanniens.

Hinweis: Wir betrachten hauptsächlich politische Entwicklungen und Absichten um daraus Goldtrends abzuleiten. Es handelt sich also nicht um eine technische Analyse, sondern um fundamentale Prognosen.

Im Vorfeld gingen viele Experten von einem negativen Abstimmungsergebnis aus. Doch die Einflussnahme Russlands schien das entscheidende Zünglein an der Waage gewesen zu sein. Durch den sofortigen Fall des Pfunds und der damit zusammenhängenden Angst der Briten ihr Erspartes einzubüßen, schichteten viele Inselbewohner ihr Vermögen in den sicheren Anlagehafen um. Sie begannen Gold zu kaufen und trieben damit den Preis nach oben. Über den Sommer tat sich politisch nicht sehr viel. Nur einige Personalwechsel erfolgten. Theresa May übernahm beispielsweise das Amt des Premierministers. Zu den kommenden Ausstiegsverhandlungen blieben hingegen viele Fragen offen. Deshalb hielt sich der Goldpreis auch recht stabil knapp unter der 1300er Marke. Doch wie wird der Endspurt des Jahres 2016 aussehen?

Russland Faktor: Die russische Wirtschaft hat umgehend vom Ausgang des Referendums profitiert. Das scheint auch logisch, da die EU als Ganzes durch das Ergebnis geschwächt wurde. Gerade die russischen Absichten werden uns bei der weiteren Einschätzung des Goldkurses noch stark beschäftigen.

Disclaimer: Die folgenden Prognosen müssen trotz Fachwissen und genauer Recherche nicht in dieser Form eintreten!

Wie entwickelt sich der Goldpreis im vierten Quartal 2016?

Das nächste starke fundamentale Signal für den Goldkurs wird der Ausgang der Präsidentschaftswahl am 8. November in den USA sein. Die Entscheidung zwischen Donald Trump und Hillary Clinton wird auch den Goldmarkt nicht kalt lassen. Dabei spielen mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle:

Clinton Sieg

Trump Sieg

Mehr politische Sicherheit

Runter

Mehr politische Verunsicherung

Rauf

Stabiler Dollar

Runter

Schwacher Dollar

Rauf

Leitzinsen steigen

Runter

Leitzinsen sinken

Rauf

Inflation stabil

Inflation steigt

Rauf

Steuern für Reiche steigen

Rauf

Steuern für Reiche sinken

Runter

Weltoffene Diplomatie

Runter

Restriktive Diplomatie

Rauf

Staatliche Investments steigen

Runter

Staatliche Investments sinken

Rauf

Das Bild zum Ausgang der US-Wahl scheint also doch sehr eindeutig. Je nach Gewinner wird Gold einen gewisse Richtung einschlagen. Diese Einschätzungen werden auch durch bisherige Beobachtungen gestützt. Beim #brexit gewann eine rechtspopulistische Weltanschauung die Wahl und der Goldpreis stieg. Auf der anderen Seite wollen Investoren nicht auf den 8. November warten, sondern frühest möglich den potentiellen Wahlausgang in ihre Anlageentscheidung einarbeiten. Nachdem die ersten zwei TV Duelle relativ gut für Clinton liefen hat der Goldkurs den ersten, leichten Abwärtstrend erfahren. Die Wahl in den USA genau zu beobachten, rentiert sich für Goldinvestoren zweifellos.

Russland Faktor: Es ist Fakt, dass Russland über Hacker-Angriffe, Social Media Trolle und finanzielle Wege versucht die US-Wahl nach ihrem Belieben zu beeinflussen. Genauso wie Russland viel daran liegt die EU zu destabilisieren. Diese russischen Interessen werden seit dem Tschetschenien Konflikt, der Krise in der Ukraine, der Annektion der Krim und der anhaltenden Intervention in Syrien, die zur Flüchtlingskrise wesentlich beitrug, immer offensichtlicher. Außerdem scheinen alle rechtspopulistischen Politiker, von Trump bis Norbert Hofer, dem „quasi Diktator“ sehr wohlgesonnen zu sein. Das scheinen eher Geldflüsse als Zufälle eine Rolle zu spielen.

Vor diesem Hintergrund könnte ein Wahlsieg von Clinton einen gegensätzlichen Effekt auf den Goldpreis haben. Russland könnte in diesem Szenario nämlich auf die Waffe Energiepreis setzen und die Erdöl- sowie Gaspreise nach oben treiben. Dadurch würde der Effekt der künstlich nieder gehaltenen Inflation sofort aufgehoben werden. Diese schwierige Situation für die westliche Wirtschaft könnte den Goldpreis nach oben treiben. Wer dieses Szenario als wahrscheinlich ansieht, sollte nun Gold kaufen.

Weitere Auswirkungen auf den Goldpreis im restlichen Jahr 2016 könnten noch folgende fundamentale Weltgeschehen besitzen:

Russland Faktor: Gerade jüngst hat Russland im UN-Sicherheitsrat als einziger ein Veto gegen eine Resolution zur Befriedung Syriens eingelegt. Der Gegenentwurf Russlands wurde nur von 4 der 9 Mitglieder angenommen. Dieser Abstimmungsverlauf scheint sehr stark wie diplomatisches Kalkül.

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Wie entwickelt sich der Goldpreis 2016? – Ein Fazit

Da derzeit Clinton in den Umfragen zur amerikanischen Präsidentschaftswahl vorne liegt und die Chancen von Norbert Hofer schwinden, sollte eher von einem Abwärtstrend auf rund 1150 US-Dollar pro Feinunze zum Jahresende ausgegangen werden. Im nächsten Jahr wird es aber nochmal sehr spannend mit den Wahlen in Frankreich und Deutschland bzw. mit weiteren Ergebnissen zu Brexit Verhandlungen.

Russland Faktor: Wenn sich die Welt weiterhin entsprechend der russischen Interessen entwickelt (zB Sieg von Le Pen, die bereits ganz offiziell von Russland mit Finanzmitteln unterstützt wurde und wird) dann heißt es nur mehr Gold kaufen. Sicherer wird die Welt dadurch bestimmt nicht. Immerhin führt Putins Armee jetzt schon drei Kriege, er annektiert wahllos Firmen und kritische Journalisten verschwinden einfach.

Update US-Wahl: Trumps Sieg!

What’s happening next? Die USA braucht Handelspartner. Trump hat bereits angekündigt, viele der bestehenden Deals neu zu verhandeln. Ich sehe persönlich eine Annäherung an Russland und Handelsabkommen mit Putin in der nahen Zukunft auf uns zukommen. Solche Verträge lassen sich in Amerika als großer Sieg verkaufen. Gleichzeitg wird Russland diese Zusammenarbeit nutzen, um Europa und die EU noch mehr zu schwächen. In weiterer Folge wird der Einfluss Russlands in vielen europäischen Staaten wachsen. Zur Sicherheit und zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung wird dies kaum beitragen. Deshalb dürfte die Goldanlage mittelfristig sogar sicherer sein als eine Investition in hiesige Immobilien.

Update Österreich-Wahl: Van der Bellen ist Präsident!

Die Auswirkungen des Trump-Wahlsieges sind zwar kurzfristig gesehen überraschend, aber keinesfalls unerklärlich. Nach einem kurzen Wahl-Schock mit starkem Anstieg, löste sich dieser Höhenflug schnell wieder in Luft auf und der Goldpreis pendelt derzeit zwischen 1.150 und 1.200 US-Dollar pro Feinunze. Wenn wir zurück an das Ende des Jahres 2015 denken, ist dies immer noch viel höher als selbst die kühnsten Prognosen erwarteten. Viele Experten der Banken sahen Gold am Ende 2016 eher zwischen 900 und 1.000 US-Dollar. Ein paar mutige Ausreißer sprachen von 1.100 US-Dollar.

Der Grund für die Dämpfung des edlen Metalls durch Trump ist der stark steigende Dow Jones. Die Versprechung bezüglich geringerer Steuern schickten den amerikanischen Leitindex auf einen Höhenflug. Angesichts dieser Entwicklung wirkt der Goldpreis noch relativ stabil und hoch. Trotzdem sehen viele Experten harte Zeiten für den Dollar nahen, was den Goldkurs treiben könnte (treibt Trump die Staatsverschuldung? Steht er für einen schwachen Dollar um den Export anzukurbeln, wie er selbst sagte?). Außerdem ist ein Vergleich mit den 80iger Jahren und Reagan angebracht. Zunächst jubelten die Börsen über dessen Wahlsieg aber diese Hochstimmung hielt nicht bis zum Ende seiner Präsidentschaft an. Zudem ist er noch nicht Präisdent.

Der Wahlsieg von VdB in Österreich besitzt keinesfalls so weitreichende Auswirkungen auf den Goldpreis wie der Trump Triumph. Ein Sieg von Hofer hätte bestimmt mehr Wellen geschlagen. Mit dem grünen Präsidenten kehren die Wirtschaftstreibenden zurück zu „business as usual“. Diese aktuellen Kennzeichen deuten höchstens auf einen leichten Preisanstieg des Goldes im Jahr 2017 hin. Eher könnte man von sogar von einer Stagnation oder einem leichten Absinken ausgehen, wenn die Börsen sich weiterhin so offensichtlich über den neuen US-Präsidenten freuen. Eine genauere Betrachtung des Goldpreis Trends für 2017 folgt auf deiser Seite noch im Dezember dieses Jahres.

Quellen: