Achtung hier geht es zum Goldtrend 2016…
Gold – wertvolles Anlagegut oder doch riskante Spekulation? Was der Goldpreis für 2015 verspricht.
Wenn es um die doch sehr brachialen Begriffe Bullen- und Bärenmarkt geht, ist es kaum vorstellbar, dass man dabei die Entwicklungen des Goldmarktes bezeichnet, eines besonders für die Schmuckherstellung verwendeten Edelmetalls, das aufgrund seiner Eigenschaften als eines der sichersten Anlageoptionen auf dem gesamten Börsenmarkt gilt. Dennoch gibt es gerade seit einigen Wochen und Monaten viel Lärm um das glänzende Gut, denn die sonst so stabilen Goldpreise befinden sich derzeit auf einer Talfahrt, von der sie sich bisher kaum erholen konnten. Was das für den derzeitigen Markt bedeutet und wie die Prognosen für 2015 aussehen soll im Folgenden erläutert werden.
Der Ist-Zustand
Der Goldpreis ist auf einem Tiefpunkt angelangt und so niedrig wie seit ca. 13 Jahren nicht mehr. Erst in den vergangenen Wochen verzeichneten die Börsen einen Stand von 1137,10 Dollar pro Unze Gold. Gründe für den tiefen Stand des Goldes sind einige zu nennen:
1. Die US-amerikanische Wirtschaft auf dem Höhenflug: Die USA erleben derzeit einen wahren Höhenflug und befinden sich in einer massiven Hochkonjunktur. Für den Goldpreis, der auf den internationalen Märkten in US-Dollar gehandelt wird, bedeutet das, dass Gold günstig zu haben ist und dass man schon mit geringen Kosten Aktien aber auch Gold-Barren des Edelmetalls erstehen kann. Helfen kann, dem Goldpreis zumindest, nur mehr ein Schock, das wäre der Fall, wenn die Hochkonjunktur in den USA ein plötzliches Ende nehmen würde.
2. Der lange andauernde Bullenmarkt für Gold: 12 Jahre dauerte der aktuelle Bullenmarkt für Gold nun an. Zum Vergleich wird immer wieder der Goldpreis aus dem Jahre 2011 zum Vergleich herbeigezogen, einem Zeitpunkt, an dem das Gold mit 1923,70 pro Unze auf einem absoluten Hoch angesetzt war. Zahlen von denen man als Anleger aktuell nur träumen kann.
Die Folgen des tiefen Goldpreises:
Problematisch ist der tiefe Goldpreis vor allem für die Produzenten und Förderer des Edelmetalls, denn die Produktionskosten übersteigen in zunehmendem Maße die Einnahmen. Sieben von neunzehn Produzenten können mit den Einnahmen, die sie aus der Zutage-Förderung und dem Verkauf Ihres Goldes erstehen, die Produktionskosten nicht mehr decken. Südafrikas drittgrößter Produzent, die Harmony Gold Mining Co., ist eine der betroffenen Abbauunternehmen.
Wie die Welt auf den Goldpreissinkflug reagiert:
Wichtige Handelszentren für Gold, die Börsenzentralen wie Zürich, New York, Neu Delhi, Berlin etc., reagieren sehr unterschiedlich auf den Trend an der Goldbörse. In der Schweiz sorgen Volksabstimmungen zur Sicherung des Schweizer Goldes für Krisen-Stimmung, in Indien kaufen immer mehr Investoren Aktien und Barren. Anderswo geht es ruhiger zu.
Wie es zu diesem Tiefstand kommen konnte: Die guten Bedingungen der letzten Jahre Gold zu verkaufen – die hohen Preise, die lukrativen Gewinne, die sicheren Einnahmen – haben zahlreiche Unternehmer dazu animiert, in Minen zu investieren und das bei Abbaukosten, die in Zeiten wie jetzt einfach viel zu hoch und nicht zu begleichen sind. Was sich damals noch rentierte, gleicht jetzt dem reinen Wahnsinn. Alt eingesessene Firmen, mit geringeren Produktionskosten machen dabei selbst jetzt noch Gewinne (wenn auch in geringerem Maße). Da der Preis für das Edelmetall nun bei zahlreichen Firmen unter die Produktionskosten gesunken ist, scheint die Folge unausweichlich: Minen müssen wieder abgebaut werden, Abbau-Unternehmen gehen Konkurs.
Wird sich der Goldpreis in naher Zukunft wieder stabilisieren können: Diese Frage brennt Investoren aber auch den Abbaufirmen für Gold heiß unter den Fingern. Langzeitbeobachtungen haben zwar ergeben, dass die Stabilität des Goldes über die Jahre hinweg konstant war, Gold war nicht umsonst bereits vor hunderten von Jahren ein wertstabiles Zahlungsmittel und ein Garant für finanzielle Macht, und bereits die Ägypter und die alten Römer wussten um den Wert des Edelmetalls. Für die tatsächliche Stabilisierung des Goldmarktes sprechen jedoch einige Fakten. Besonders in Indien ist der tiefe Preisstand des Edelmetalls gern gesehen und dort investiert man fleißig in Gold. Einziges Manko: in Indien wird der Import von Gold von der Regierung geregelt und beschränkt, daher habe sich die Gold-Käufe bisher im Rahmen gehalten.
Für die Entwicklung des Goldpreises ist vor allem der Umstand von Bedeutung, ob und wieviel Gold durch welche und wie viele Unternehmen in den nächsten Jahren abgebaut wird. Die jetzt unrentablen Minen aus den Zeiten der starken Bullenmärkte werden sich auf die Dauer wohl eher nicht behaupten und im Geschäft halten können. Anders schaut das aber bei den bisherigen Firmen und Unternehmen aus, die schon lange im Geschäft sind und ihr Gold nach wie vor zu guten Bedingungen zu Tage fördern können.
Wissenswertes und Definitionen zum Thema Gold:
- Bullenmarkt: Bullenstimmung herrscht am Börsenmarkt, wenn man mit steigenden Kursen rechnen kann. Aufwärtsbewegungen werden mit dem stürmischen Temperament des Bullen gleichgesetzt, die etwas behäbigen und langsamen Bewegungen des Bären hingegen sind für das Gegenteil bekannt.
- Bärenmarkt: Bärisch verhält sich der Markt immer dann, wenn fallende Kurse das Börsengeschehen kennzeichnen. Derzeit ist also von einem bärischen Goldmarkt die Rede.
- Unze: Anders als bei anderen Maßeinheiten berechnet man die Masse von Gold in Unzen. Diese Einheit steht in direktem Verhältnis zum Gold, da es auf die ehemalige römische Gold-Lira rekurriert, die Währungseinheit im alten Rom, und ein Zwölftel dieser Lira ausmachte. Im Englischen kennt man die semantisch ähnliche Bezeichnung ounce mit dem Einheitszeichen oz.
- Goldbarren: Barren werden geschmolzen, so dass man das Gold in einer kompakteren aber einheitlichen Form erhält. Barren gibt es in unterschiedlichen Größen, ihre Form macht die Lagerung besonders einfach und auch da man sie relativ einfach weiterverarbeiten kann. Gold kann man in Form von Barren, Münzen aber auch Aktien erstehen.
- Münzen: Goldmünzen aber auch Münzen anderer Edelmetalle wie Silber galten lange Zeit als Währungseinheit. Heutige Münzen enthalten teilweise Goldlegierungen.
Warum ist Gold eigentlich so wertvoll und für wen ist es wertvoll?
Da Gold zu den Schwermetallen gehört, kann man schon an seinem Gewicht seinen Wert erkennen. Selbst kleine Münzen liegen schon schwerer in der Hand als andere Münzen. Neben der hohen Dichte ist das Metall jedoch auch sehr elastisch und weich (Grund dafür, dass viele Leitungen aus Gold gefertigt werden, ein dünner Strang reicht und man kann Gold Drähte über eine lange Strecke verlegen. Neben seinen Eigenschaften als perfekter Werkstoff wird das Edelmetall auch und besonders in der Schmuckindustrie verwendet. Gold reagiert kaum, weder mit Temperatur, noch mit Wasser oder auch Luft (daher wird es auch in der Zahnmedizin bevorzugt verwendet).
Seinen großen Wert und seine perfekten Eigenschaften kannte man bereits sehr früh und schon die Ägypter, Griechen und Römer sammelten das feine Metall und gründeten ihre Herrschaft auf den Wert des Goldes.
Soll man in Gold investieren?
Wo Goldbesitzer ob der fallenden Kurse für Gold stöhnen, da freuen sich Investoren, denn Einkäufe aus dem Gold Sektor machen sich jetzt auf jeden Fall jetzt bezahlt. Machen Sie sich ein verspätetes Weihnachtsgeschenk und investieren Sie in Gold, sofern Sie auf den relativ sicheren Aufwärtstrend bei den Goldpreisen spekulieren. Ob sich dieser bereits im Jahr 2015 einstellen wird, kann man bei den sehr wackeligen Goldpreisen derzeit jedoch noch nicht sagen.
Mut macht der generelle Trend des Goldes, der ja über Jahre und Jahrzehnte hinweg ein guter war und hoffen lässt, dass auch der derzeitige Tiefstand wieder überwunden werden kann.
2014 war ein vielversprechendes und gutes Jahr fürs Gold. Von China bis in die USA wurden Aktien, Goldbarren und Fonds gekauft – das kann auch das Jahr 2015 noch mit sich bringen. Als Anleger sollte man sich immer mit den aktuellsten News auseinandersetzen, als Besitzer und Investor ist es möglicherweise nötig einen kühlen Kopf zu bewahren.