Infos zu Gold

Gold in Industrie und Alltag

Gold begegnet uns nicht nur in Form von Münzen und Schmuck, auch in der Elektronik hat Gold einen wichtigen Stellenwert. Ja selbst im Essen ist Gold verborgen – es verbirgt sich als Lebensmittelzusatz hinter der E-Nummer E175. Pralinen werden beispielsweise mit hauchdünnem Blattgold überzogen – und so zu einem besonderen Blickfang.
Derzeit sind etwa 20 Prozent des Goldes in Besitz von Zentralbanken und Währungsorganisationen (USA, Deutschland, IWF, Frankreich etc.). Über die Hälfte des weltweiten Goldbestandes sind in Schmuck verarbeitet – etwa 51 Prozent – und weitere 16 Prozent sind in Form von Goldbarren und Münzen in Besitz privater Investoren. Rund 12 Prozent sind in Kunstgegenständen verarbeitet. Dass Gold auch in der Elektronik, Optik und Medizintechnik verwendet wird, ist ein weiterer Grund dafür, dass Gold auch künftig stark nachgefragt werden wird – und somit auch die Preise stetig steigen.

Gold in der Elektronikindustrie

Gold zeichnet sich durch Korrosionsbeständigkeit, eine gute Kontaktgabe und Verarbeitbarkeit aus. In der Elektronik wird Gold für die Herstellung von Bonddrähten – den Verbindungsstücken zwischen Chips und den Anschlüssen integrierter Schaltkreise – verwendet. Zudem werden mikroelektronische und Laserdioden-Chips auf vergoldeten Flächen moniert, Leiterplatten werden häufig vergoldet. Derzeit sind etwa 8 Prozent der gesamten Goldnachfrage auf die Elektronikindustrie zurückzuführen. Aufgrund des relativ hohen Preises ist die Verwendung von Gold in der Industrie allerdings begrenzt. Das Gold aus den elektronischen Schalterkreisen kann kaum oder nur in Maßen wiedergewonnen werden – bis jetzt wurde Gold nie verbraucht, sondern nur umverteilt.

Gold in der Forschung

Derzeit werden nanoskopisch vorliegende metallische Goldpartikel erforscht, da ihre Verwendung als heterogene Katalysatoren in organisch-chemischen Reaktionen neue, lösungsmittelfreie Verfahren eröffnet. Dabei wurde auch entdeckt, dass Goldpartikel chirale Strukturen (also ohne Drehspiegelachse) aufweisen – dies ist bei Festkörpern einmalig.

Gold in der Optik

Da Gold Infrarot sehr gut reflektiert, werden wärmereflektierende Beschichtungen auf Gläsern, Strahlteilern und Spiegeln aus Goldschichten hergestellt.

Gold in der Medizin

Da Gold enorm korrosionsbeständig ist, wird es in der Zahnheilkunde als Füll- oder Ersatzmaterial eingesetzt – für defekte oder fehlende Zähne. Zudem werden Goldsalze in der Rheumatherapie als Basistherapie gegen rheumatoide Arthritis verwendet. Goldhaltige therapeutische Mittel sind allerdings kostenintensiv, deshalb verdrängen günstigere Medikamente die Behandlung. Werden Goldverbindungen in der Medizin eingesetzt, kann dies auch Nebenwirkungen zur Folge haben, beispielsweise allergische Reaktionen.

Gold in der Schmuckindustrie

Seit Urzeiten wird Gold aufgrund seiner Seltenheit, seines Glanzes und seiner Korrosionsbeständigkeit für die Herstellung von rituellen Gegenständen und Schmuck verwendet. Die Goldgewinnung setzte vermutlich bereits in der Kupferzeit ein – Römer, Ägypter und Griechen förderten das seltene Metall. Auch heute werden Ringe, Armbänder, Ketten oder Orden aus Gold hergestellt. Auch in der Kunst hat Gold einen besonderen Stellenwert – Blattgold wird seit der Antike verwendet, um Bilderrahmen, Figuren, Stuck oder Ikonen zu überziehen.
Im Bereich der Schmuckindustrie wird Gold nicht unbedingt in reiner Form verwendet, sondern als Legierung. Menge und Art der zugesetzten Metalle verändern die optischen Charakteristiken des Goldes – Goldlegierungen mit Kupfer und Silber ergeben hellgrüne, lachsrosa oder silberweiße Farbtöne. Unter Legieren versteht man im Grunde eine Art „Verdünnen“ des Goldes – wer eine schöne, satte Eigenfarbe erreichen möchte, muss allerdings mindestens dreiviertel Goldanteil verarbeiten. Der Feingehalt von Schmuck wird in Deutschland über das „Gesetz über den Feingehalt von Gold und Silberwaren“ geregelt. Hochwertiger Schmuck wird aus Goldlegierungen mit einem Feingehalt von 750 oder mehr hergestellt – dabei gibt es allerdings regionale und kulturelle Unterschiede. Werden in den USA vor allem Legierungen mit 585 ‰ Goldanteil verwendet, sind es im Nahen Osten vor allem Legierungen zwischen 833–916 ‰ – also zwischen 20 und 22 Karat. Goldlegierungen werden in Karat („kt“)angegeben.

Die bekanntesten Farbgoldlegierungen

Zu den bekanntesten Farbgoldlegierungen gehören Rotgold, Gelbgold, Grüngold, Weißgold und Graugold. Vor allem Gelbgold wird in der Schmuckindustrie viel verwendet und ist die mit Abstand beliebteste Goldfarbe der Welt: Die Goldlegierung besteht aus Feingold mit Silber- und Kupferanteilen. Dabei reicht die erzielte Farbe von hellem, silbrigem Gelb bis hin zu Gelb-Orange.